Netbook als Notebookersatz

Sie sind klein, leicht und ziemlich ausdauernd. Und sie stemmen 90 Prozent der Alltagsaufgaben, die man bislang üblicherweise mit einem Desktop-PC erledigt: Netbooks sind seit zwei bis drei Jahren auch in Deutschland stark auf dem Vormarsch, vor allem in Verbindung mit mobiler (Büro-)Kommunikation. Die allermeisten Geräte gehen deshalb auch in Verbindung mit Mobile-Internet-Verträgen in Handyläden über den Verkaufstresen; wer aber speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmte Konfigurationen sucht, sollte nicht zum erstbesten Angebot greifen…

Geschichte

Netbooks der ersten Generation waren mit relativ leistungsschwachen INTEL Atom N260 oder N270 Prozessoren ausgestattet. Microsoft limitierte seinerzeit darüber hinaus für seine abgespeckte Netbook-Version von Windows XP Home die Größe des Arbeitsspeichers: Maximal 1 Gigabyte RAM durfte installiert werden. Experimentiert wurde anfänglich auch mit ultrakleinen Bildschirmgrößen (ASUS lieferte ein Modell mit gerade mal sieben Zoll Bildschirmdiagonale) und preiswerten Linux-Derivaten als Windows-Alternative.

Geöffnetes Netbook in schwarz

Netbooks heute

Der heutige Standard sieht anders aus – und ist leistungsmäßig auch weit von den frühen Netbooks entfernt. 10 bzw. 10,1 Zoll, bisweilen auch 11 oder 12 Zoll sind gängige Bildschirmgrößen, die dann auch Auflösungen von 1024 x 600 Pixel (im 16:9-Format) ansehnlich darstellen können. Als Taktgeber fungieren leistungsstärkere Atom-CPUs der 400er- oder gar 500er-Serie, wahlweise mit einem oder auch schon zwei Prozessorkernen. Und bevorzugtes Betriebssystem ist die Starter-Variante von Windows 7, abgespeckt um einige Hintergrundprogramme, um bei immer noch meist nur 1 GB Arbeitsspeicher noch flüssiger zu laufen.

Netbook als Notebookersatz

Netbooks sind ein guter Notebookersatz für Anwender, die hauptsächlich im Internet unterwegs sind und/oder Büroarbeiten erledigen. Microsofts Office läuft auf jedem aktuellen Notebook flüssig, Onlineanwendungen aller Art sowieso, für 3D-Spiele allerdings ist ein Netbook nicht geeignet. Seine besonderen Prädikate sind das äußerst geringe Gewicht und die Flexibilität, die extrem lange Akkulaufzeit (zurückzuführen auf einen niedrigen Stromverbrauch) und der geringe Platzbedarf. Ein Netbook lässt sich schon mal neben der Desktop-Tastatur seitlich am Schreibtisch platzieren, etwa für parallele Internetkommunikation.

Ausstattung

Zur Standardausstattung zählen heute Festplatten mit durchschnittlich 250 GB, integrierte Kartenlesegeräte, USB-, Audio-, LAN- und VGA-Bildschirm-Schnittstellen sowie ein integrierter WLAN-Chip. Damit lassen sich Verbindungen etwa zu öffentlichen Hotspots oder zum heimischen Funknetzwerk aufbauen. Außerdem ist in der Regel eine integrierte Webcam mit Mikrofon mit an Bord. 3G-Varianten verfügen darüber hinaus über eingebaute UMTS-Module, die eine SIM-Karte elegant verstecken und den manchmal etwas sperrigen UMTS-Datenstick ersetzen. Sie kosten meist 50 bis 100 Euro mehr als die vergleichbar ausgestatteten Verwandten, sind beim vorwiegend mobilen Einsatz aber wesentlich praktischer.

Netbooks verfügen zumeist – wie auch die großen Notebooks – über verspiegelte Displays; das kann beim „Outdoor-Surfen“ den Spaß mindern. Wer also viel draußen unterwegs ist oder beim Bahn fahren mit wechselnden Lichteinflüssen von der Seite konfrontiert wird, sollte gegebenenfalls auf ein mattes Display achten. Das ist dann in der Anschaffung vielleicht etwas teurer, zahlt sich im Alltagsbetrieb aber ganz sicher aus. In Sachen Tastatur sind Netbooks naturgemäß – aufgrund der geringen Breite – etwas komprimierter aufgestellt, als ihre großen Verwandten und bringen freilich auch keinen separaten Nummernblock mit. Aber an den etwas engeren Tastenstand gewöhnt man sich schnell – und einen Nummernblock gab’s auf der alten Schreibmaschine ja auch nicht…

Fazit

Kurzum: Die allermeisten Anwendungen erledigen Netbooks bravourös, kostengünstig und mit enormer Flexibilität: drinnen wie draußen, mit und ohne Strom, im Funk- oder Mobilfunknetz. Passen müssen sie lediglich bei 3D-Anwendungen (Spiele, CAD-Software, Videoschnitt und fortgeschrittene Bildbearbeitung) und wenn es darum geht, CDs oder DVDs abzuspielen. Denn die kleinen Alleskönner verfügen über kein integriertes optisches Laufwerk. Dateien können wahlweise über USB-Sticks oder externe Festplatten sowie über externe (USB-) Laufwerke überspielt werden. Ein zusätzlicher DVD-Brenner kostet heute ab 40 Euro aufwärts, ist also kein großer Invest und kann – etwa nach Installation neuer Software – wieder für lange, lange Zeit im Schrank verschwinden…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert